Futuristisch, edel und eine fulminante Reichweite – Eine Ausfahrt mit dem Mercedes EQS

Wonnemonat Mai bei bestem Frühlingswetter. Die Zeit war also reif für einen Saus & Schmaus zum Schloss Neuhardenberg im Landkreis Märkisch-Oderland. Für die Veranstaltung stellte mir die Mercedes-Welt am Salzufer freundlicherweise einen Mercedes EQS 450+ zur Verfügung. Er glänzte in weiß, angetrieben von 333 elektrischen Pferden am Hinterrad aus einem 107,8 kWh Akku. Und ja, was soll ich schreiben, in einem Satz etwa: So geht Zukunft!

Doch der Reihe nach: Der EQS ist ja als elektrische S-Klasse konzipiert und kommt mit vielen Highlights und Innovationen daher. Das Beste und alles was geht verbauen hier die Stuttgarter Ingenieure getreu der Devise einer jeden neuen Generation. Und der Erfolg gibt Daimler Recht: S-Klassekunden gelten als loyal und auch der elektrische Ableger verzeichnet eine starke Nachfrage. Das Manager-Magazin bilanzierte Ola Källenius jüngst eine gelungene Transformation auf dem Weg zur Elektrifizierung des Daimler-Konzerns.

Das Exterieur-Design strahlt Ruhe und makellose, edle Modernität aus: Die Kühlerverkleidung mit Mercedes-Benz Pattern geht elegant in der Fahrzeug-Silhouette auf. Die Dachlinie über der Fahrgastzelle ist beim EQS so straff gespannt wie ein Bogen(One-Bow Design). Die versenkbaren Türgriffe unterstützen den cw-Wert von 0,20, der Weltrekord bei einem Serienauto ist. Die Designphilosophie der sinnlichen Klarheit, kombiniert mit progressivem Luxus lässt den EQS zu einem Eyecatcher am Beginn einer neuen Zeit werden.

Auf der Fahrerseite Platz genommen, fühle ich mich an ein Raumschiff mit Lounge-Charakter erinnert. Das liegt am riesigen Hyperscreen, der sich als Mix zwischen Touch-Display und Armaturenbrett vom Fahrer quer bis zum Beifahrer zieht. Ich plaudere ein: “Hey Mercedes, erzähle mir zur Begrüßung einen Witz.“ Wir werden uns gut verstehen, schmunzele ich auf ihre Antwort. Mühelos lassen sich die 2,5 Tonnen Gewicht in Bewegung setzen. Der EQS liegt sanft und satt auf der Straße; die Fahrwerksfederung nimmt sich größeren Unebenheiten perfekt an. Kommen wir zu meinen Highlights: Das Head-Up-Display bietet eine erweiterte Verkehrszeichenerkennung von Geschwindigkeiten und zeigt zusätzlich zur aktuellen Geschwindigkeit, leicht versetzt auch das Verkehrsschild mit der mich zu erwartenden Geschwindigkeit auf meiner Strecke an. Top. Ferner bietet es zuschaltbares Augmented Reality. Dabei unterstützen dann unter anderem schwebende Navigationspfeile. Befindet sich ein Auto im toten Winkel und ich setze den Blinker, blinkt als Warnung zusätzlich zum kleinen roten Dreieck im Seitenspiegel auch der entsprechende Abschnitt der Ambientebeleuchtung mit. Ein schönes Detail. Zwischenzeitlich war es mir dann doch zu leise und so freute sich das neue Rammsteinalbum auf dem Burmeister-Soundsystem erklingen zu dürfen. Einparken und Wenden gestalten sich dank zahlreicher Kameraperspektiven ohnehin nicht schwierig, unterstützend kommt hier noch eine 10 Grad Hinterachslenkung dazu. Anstelle eines Frunks ist ein HEPA-Filter verbaut, den nur die Werkstatt zu Gesicht bekommen kann. Mit Schaltpaddeln am Lenkrad lässt sich die Rekuperation verringern oder verstärken. Die Reichweite nach WLTP wird für das Fahrzeug mit 724 km und einem Verbrauch von 17,1 kWh/100km angegeben. Ich habe ihn mit rund 450 km Restreichweite übernommen und am Supercharger einmalig mit 19,7 kWh 9 Minuten lang geladen, dann gab es plötzlich einen Ladefehler. Leider kann ich keine Angaben zu tatsächlichen Verbräuchen im Reichweitenmix machen. Der Strom ist für EQS-Kunden ab Dienstaktivierung von Mercedes me Charge für ein Jahr im IONITY-Ladenetzwerk inkludiert.

Fazit:

Ja, er ist sehr gelungen der EQS; so gut, dass ich ihn gar nicht mehr zurückgeben wollte. Die viele fortschrittliche Technik lässt sich meist intuitiv wie ein Smartphone bedienen. Größter Pluspunkt dabei: Hyperscreen und durchdachte Benutzererfahrung. Bei der Reichweite fahren nur das Tesla Model S Plaid und der neue BMW i7 in ähnliche Regionen, welche auch Hauptkonkurrenten sein dürften.

Testwagenpreis: 144.692 €

Autor: Paskal Jahn

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