Future is a statement – Eine Ausfahrt mit dem neuen Hyundai IONIQ 5

Anfang Juli fand der erste Clubabend unseres Vereins in Bad Saarow statt und ich hatte die Möglichkeit, mit dem neuen Hyundai IONIQ 5 anzureisen und ihn auf Herz und Batterie zu testen. Das Autohaus Schimmel aus Berlin stellte mir den Testwagen freundlicherweise zur Verfügung.

Mutiges Exterieur-Design, ganz in weiß, als Eyecatcher kam er daher. Mir gefällt es: Sportlich, puristisch, irgendwie ein bisschen aus der Zeit gefallen, ein unverkennbares Pixel-Design als Erkennungszeichen, ob als LED-Leuchten oder als Muster in den Türverkleidungen. Ja, er hat das Zeug zu einer Ikone. Ich fuhr die topausgestattete Variante mit Allradantrieb, 305 PS, 72,6 kWh Batterie im UNIQ-Paket, einzig das Solardach fehlte. Der IONIQ 5, Hyundai selbst spricht von einem E-CUV (Electric Crossover Utility Vehicle), basierend auf der neuen Electric Global Modular Plattform für Hyundai Elektrofahrzeuge, die in weiteren verschiedenen Fahrzeugsegmenten zum Einsatz kommen wird. Vor Beginn meiner Fahrt leider gleich der erste Wermutstropfen: Apple CarPlay nur per Kabel und nur in eine von zwei USB-Buchsen vor der Mittelkonsole, schöner wäre Bluetooth oder wenigstens eine der zwei hinteren USB-Buchsen. Pluspunkt jedoch: Ein mögliches Einsteigen über den Beifahrersitz gestaltet sich recht komfortabel, da sich die Mittelkonsole nach hinten verschieben lässt. Äußerst praktisch in engen Parklücken. Die von Hyundai beworbene Wohlfühlatmosphäre im Innenraum trat bei mir ein. Das großzügige Raumkonzept gefällt. Blickfang sind die beiden 12,25 Zoll großen, eine Einheit bildenden Displays, eines vor dem Lenkrad als Instrumentenanzeige für Fahrdaten und Sicherheit und rechts daneben ein Touchscreen für das Infotainment. Der Touchscreen ließ sich flüssig durch alle Funktionen navigieren. Erwähnt sein müssen die Lenkrad-Schaltwippen über die die Stärke der Rekuperation in drei Stufen reguliert werden kann. Was die Ausstattung betrifft, lässt das UNIQ-Paket in dieser Preisklasse wirklich keine Wünsche offen. Meine persönlichen Highlights: Head-Up-Display mit zuschaltbarem Augmented Reality, Einparkhilfe Around-View-Monitor (Vogelperspektivenansicht, kannte ich bisher nur aus Oberklassefahrzeugen), Totwinkelassistent mit Monitoranzeige beim Spurwechsel in der Instrumentenanzeige.

Den Sprint von 0 auf 100 km/h schaffte ich 5,5 Sekunden und auf der Autobahn war bei 185 km/h Schluss. Wie beim Tesla Model 3 ist der Wendekreis mit 12 m sehr üppig. Doch der größte Nachteil ist die mangelhafte Navigation. Möchte ich z.B. von Berlin nach Rom fahren, wird mir zwar die Route angezeigt, aber keine brauchbaren Infos zu Ladestationen und wie lange ich wo laden muss, um mein Ziel zu erreichen. Dazu muss ich schreiben: Die Bluelink-Telematikdienste habe ich aber nicht getestet. Diese sollen es aber kaum besser machen. Sehr schade, Tesla ist da fortgeschrittener.

Dank der modernen 800-Volt-Technologie ließ sich der IONIQ5 an einem HPC sehr flott laden. 6 Minuten für 100 km Reichweite waren realistisch. Den tatsächlichen Verbrauch pro 100 km habe ich nicht ermittelt. Hyundai selbst gibt die elektrische Reichweite bei voller Batterie mit 360-481 km an.

Ein Clou ist der mitgelieferte Adapter zum Anschluss von 230V-Geräten an die Ladebuchse, mit der man mal eben eine Kaffeemaschine betreiben oder ganz praktisch einen weiteren IONIQ5 laden kann.

Fazit:

Der IONIQ5 macht aus technologischer Sicht vieles richtig und setzt mit dem mutigen Design ganz eigene Akzente. Einzig die Navigation muss zu heutiger Zeit und bei dem Preis einfach besser sein. Die Koreaner haben einen starken Konkurrenten zu VWs ID.4 und Teslas Model Y auf die Straße gebracht.

Preis des Testfahrzeugs: 62.350 €

Autor: Paskal Jahn